Wanderwoche auf dem Oberlausitzer Bergweg im Oktober 2025, Tag 2: Von Neukirch West nach Sohland

(Fortsetzung des Beitrags vom 21.10.2025)

Nach dem ausgiebigen Frühstück im „Evabrunnen“ und ausgestattet mit einem umfangreichen Lunchpaket starteten wir in den zweiten Tag. Dazu mussten wir zunächst wieder bis zum Bahnhof Neukirch West fahren. Da die Tour mit ca. 16 km kürzer sein würde als an Tag 1, entschieden wir uns für den etwas späteren Trilex 10:37 Uhr und nutzten die Zeit bis dahin für einen Stadtrundgang durch Bischofswerda. Auf den ersten Blick mutet die Stadt wie eine „Graue Maus“ an. Doch wenn man sich auf sie einlässt, offenbart sie erstaunliche bauliche und stadtgestalterische Schätzchen. Uns hat jedenfalls gefallen, was wir sahen.

Am Bahnhof Neukirch West startete kurz nach 10.45 Uhr der Aufstieg auf den sagenumwobenen Valtenberg. Angeblich sollen dort nächtens Querxe (Erdgeister) Kegel schieben und Wanderer mit den Kugeln beschenken, der wilde Pan Dietrich durch die Wälder jagen und sieben verwunschene Ritter erlöst worden sein. Gesehen haben wir davon nichts. Vielleicht lag es daran, dass wir mit straffem Schritt nach 45 Minuten oben anlangten und nur eine kurze Pause machten. Mehr bot sich auch nicht an. Die Valtenbergbaude ist weiterhin nicht bewirtschaftet und der Anbau für einen Imbiss hatte planmäßig geschlossen.

Weiter ging es vorbei an der Wesenitzquelle, wo angeblich einst Gold gefunden wurde und über Waldwege zum „Waldhaus“. Dort urlaubte man und so zog es uns weiter zum böhmischen Nordkap, dem nördlichsten Punkt der Tschechischen Republik. Ab da verlief der Weg immer entlang der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen. Mal hier, mal da und mal dort, sehr abwechslungsreich.

Vor dem Abstieg nach Sohland unternahmen wir noch einen Abstecher zur Prinz-Friedrich-August-Höhe. Beim letzten Besuch war die dortige Baude nicht bewirtschaftet. Erfreulicherweise ist sie es jetzt wieder, wie uns freundliche Handwerker vor Ort bestätigten. Leider nur von Donnerstag bis Sonntag, also nicht für uns am Montag.

Ersatzweise genossen wir den Abstieg nach Sohland, das über eine erstaunliche Länge und Breite verfügt. Wie man uns im Quartier versicherte, sollte Sohland aufgrund seiner beachtlichen Einwohnerzahl einst das Stadtrecht verliehen werden. Doch daraus wurde nichts, weil die Menschen in fünfzehn, weit verstreuten Ortschaften und Ortsteilen, genannt „Zippeln“ lebten. Dafür hat Sohland jetzt den einmaligen „Fünfzehn-Zippel-Wanderweg“. Und noch einiges mehr, wie wir am nächsten Tag erleben konnten.

(Fortsetzung folgt.)

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