Kategorie: Westlausitzer Berg- und Hügelland

Wanderwoche auf dem Oberlausitzer Bergweg im Oktober 2025, Tag 1: Von Bischofswerda nach Neukirch West

(Fortsetzung des Beitrags vom 21.10.2025)

Eigentlich beginnt der zertifizierte Teil des Oberlausitzer Bergweges erst auf dem Butterberg. Aber dort muss man vom Bahnhof oder Stadtzentrum Bischofswerdas aus erstmal hinkommen. Das sind, je nachdem wo man startet, ca. 4 km. Auf dem Butterberg angekommen entdeckt man zunächst den Turm und das Restaurant, danach den Butterberg-Treff und die sonstige Außenanlage.

Alles ist gut gepflegt und bewirtschaftet, wenn auch zu dieser frühen Stunde noch nicht geöffnet. Etwas später fällt dann das Multischild mit zahlreichen Wanderwegempfehlungen und die Übersichtskarte zum „Wandern in der Westlausitz“ auf.

Vorbei am Restaurant „Jägerhof“ führte uns der Weg meist über Wiesenwege nach Neukirch. Eigentlich sollte dort nach ca. 19 km Schluss sein. Doch aus irgendeinem Grund war die geplante Übernachtung nicht möglich und wir mussten nach Bischofswerda zurückkehren. Das bedeutete 2 km mehr als geplant und eine Wartezeit von einer Dreiviertelstunde auf den Trilex, der uns nach Bischofswerda befördern sollte. Dieser Bahnhof wird leider nur aller zwei Stunden mit einem Halt bedient. Macht nichts, wir haben die Pause genauso genossen, wie den gesamten 1. Tag auf dem Oberlausitzer Bergweg, der für uns nach ca. 21 km zu Ende ging.

(Fortsetzung folgt)

Urlaub vor der Haustür: Eine Wanderwoche auf dem Oberlausitzer Bergweg im Oktober 2025

Nach den anstrengenden, aber herrlich erlebnisreichen Wanderwochen mit Gästen aus (fast) allen Himmelsrichtungen begann am 11.10.2025 eine individuelle Wanderwoche mit der kleinstmöglichen Gruppengröße. Diesmal wollte auch der Guide verwöhnt werden und so entschieden wir uns für ein Pauschalangebot auf dem Oberlausitzer Bergweg. Kurze Anreise mit Deutschlandticket, Urlaub vor der Haustür. Die Quartiere wurden vorgebucht, Frühstück, Lunchpaket und Gästekarte inklusive. Alles hat wunderbar funktioniert und so gelang das lang ersehnte Abschalten vom stressigen Alltag auf wundersame Weise von selbst. Nur laufen mussten wir noch.

Insgesamt legten wir innerhalb von 7 Tagen zwischen Bischofswerda und Zittau 130 km mit 2.720 steigenden und 2.790 fallenden Höhenmetern zurück, wurden mehrmals eingeregnet und fielen jeden Abend in einem anderen Bett in komaähnlichen Schlaf. Das große Gepäck wurde von Haus zu Haus geschickt, Gastfreundschaft und gastronomisches Angebot waren überwältigend. Die Oberlausitz hat wirklich sehr viel zu bieten und wird andernorts unterschätzt.

Unter dem Beitrag gibt es eine Übersicht über den Tourenverlauf. In folgenden Beiträgen werden die einzelnen Etappen kurz vorgestellt.

Geführte Kammtouren in Sachsens Bergen abseits des Massentourismus geplant

Dass Kammwege immer entlang der Kammlinie verlaufen müssen, ist nicht in Stein gemeißelt. Zwar ließen sich die Initiatoren des alten Kammweges davon leiten, dass es aussichtsreiche Wege mit weiten Blicken über die durchwanderten und benachbarten Landschaften sein sollten, aber es gibt nun mal nicht überall den „einen, einzigen Kamm“. Denn der verläuft in den sächsisch-böhmisch-schlesischen Grenzgebirgen fast ausschließlich auf der böhmischen Seite des Gebirges. Dennoch hat auch Sachsen sogenannte Kammwege. Der längste ist der „Kammweg Erzgebirge-Vogtland“. Er führt über ca. 285 km von Altenberg im Osterzgebirge nach Blankenstein in Thüringen und ist ein Produkt des Tourismusverbandes Erzgebirge e.V. und weiterer touristischer Akteure. Obwohl die Route meist kammfern verläuft, bietet der Weg viele Möglichkeiten, das Erzgebirge intensiv zu erleben. Und für kammtouren.eu besonders interessant: Es gibt nahezu unendlich viele Vernetzungs- und Kombinationsmöglichkeiten mit dem böhmischen (tschechischen) Teil des Erzgebirges. Erst das macht die grenzüberschreitende Erzgebirgsregion für uns zu einem echten Ziel.

Erlebnisreich ist der Kammweg auch im Zittauer Gebirge. Er verläuft im Bereich Lückendorf ein Stück weit auf der traditionellen Route des alten böhmischen Kammweges. Und auch hier sind es die grenzüberschreitenden Möglichkeiten, die diese Route so anziehend machen. Namen wie „Sudetenblick“ deuten an, was dort für großartige Landschaftspanoramen zu erwarten sind.

Grenzüberschreitende Wandererlebnisse bietet auch der Oberlausitzer Bergweg. Obwohl kein Teil des historischen böhmischen Kammweges steht er diesem in puncto Abwechslung in nichts nach. Der Weg schlängelt sich über Berg und Tal immer entlang der sächsisch-böhmischen Grenze durch das Oberlausitzer Bergland und ist längst mehr als nur ein Geheimtipp. Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch entlang dieses Bergweges nahezu unendlich viele grenzüberschreitende Wege und Pfade in den böhmischen Teil des Lausitzer Gebirges begehbar sind. Darüber wird noch zu berichten sein.

Und weil wir gerade in der Lausitz sind: dort gibt es noch einen weiteren, den Nördlichen Kammweg. Er führt vom Keulenberg bei Pulsnitz durch das Westlausitzer Hügel- und Bergland nördlich von Dresden bis zur Landeskrone bei Görlitz. Begründet wurde der Nördliche Kammweg 1911 und ist heute im zeitgeistigen Massentourismus weitgehend unbekannt. Vielleicht, weil nicht viel Werbung dafür gemacht wird. Schön und erlebnisreich ist er trotzdem und lockt Wanderer (m/w/d) mit stillen Landschaften abseits der Touristenströme. Also genau das Richtige für kammtouren.eu und kleine, geführte Gruppen.

Alle im Beitrag genannten Wandergebiete sind von Dresden aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Auch Unterwegszustiege entlang der Fahrtstrecken sind in Absprache mit dem Tourguide kein Problem.

Geführte Kammtouren sind bereits geplant und werden hoffentlich bald das Tourenprogramm von kammtouren.eu bereichern. Diverse Abschnitte harren jedoch noch der einen oder anderen Vortour, sobald die Wetter- und Wegeverhältnisse es erlauben. Und dann wäre da noch das Kleingedruckte, sprich: die leidigen – weil bürokratischen und kostenpflichtigen – Gestattungsverträge mit Flächenbesitzern. Formlos beantragt ist es, das Ergebnis liegt jedoch noch nicht vor. Sobald die vertragliche Pflicht erfüllt ist, kann es losgehen mit geführten KammTouren in Sachsens Bergen. Hoffentlich bald in 2024!