Sie sollte schon vor Weihnachten abgeschlossen sein, die Planung der KammTouren für 2025. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die grenzüberschreitende Tourenplanung ist nicht nur wegen des Fahrplanwechsels Anfang April – also mitten im folgenden Jahr – eine planerische Herausforderung, sondern auch wegen der Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau. Niemand kann zur Zeit mit Gewissheit sagen, welche Auswirkungen die Sperrung auf den ÖPNV in der Sommersaison 2025 haben wird. Deshalb sind zunächst nur die 6 KammTouren online, deren Durchführungswahrscheinlichkeit aus heutiger Sicht am höchsten ist:
Alle Touren sind anklickbar. Dann öffnet sich die Ausschreibung. Weitere KammTouren im sächsisch-böhmischen Erzgebirge und in Richtung Jeschken-, Iser- und Riesengebirge folgen, sobald die An- und Abreise mit ÖPNV seriös planbar ist.
Die Wetterprognose für Samstag war günstig: kein Regen und zeitweise sollte sich sogar die Sonne zeigen. Also gute Voraussetzungen für eine Kammtour im November. So empfanden es offenbar auch die 11 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von zwei Dresdner Alpenvereinssektionen, den Naturfreunden Dresden und eine Teilnehmerin ohne Vereinsbindung. Sie wollten gern den altneuen böhmischen Kammweg zwischen Děčín (deutsch: Tetschen) und Hřensko (deutsch: Herrnskretschen) kennenlernen und gemeinsam einen schönen Tag erleben.
Beim Treff am Dresdner Hauptbahnhof wurde schnell klar, dass es aufregend werden könnte. Die S-Bahn nach Schöna wurde mit 10 Minuten Verspätung angekündigt. Damit hätten wir die Nationalparkbahn U28 in Bad Schandau verpasst, was den Guide schon über Plan B nachdenken ließ. Zum Glück waren es nur 6 Minuten Verspätung und das tschechische Personal der U28 wartete die Ankunft der S-Bahn aus Dresden ab. Ab Děčín verlief die Tour dann reibungslos wie geplant.
Erste Station war die Kaiser-Franz-Josef- Aussicht auf dem Quaderberg (tschechisch: Kvaderberk), der sich kurz darauf die Elbwarte anschloss. Beides sind sehenswerte Aussichtspunkte, die man nicht auslassen sollte. Der weitere Weg verläuft entlang der Grenze des Nationalen Naturreservats „Elbtalcanon“ (tschechisch: Národní přírodní rezervace Kaňon Labe). In seiner gesamten Länge ist der Weg zudem identisch mit einer Etappe der Nordroute des neuen tschechischen Wanderprojektes „Via Czechia“, jedoch noch nicht als solche markiert.
Bis zum Abzweig nach Bynovec (deutsch: Binsdorf) sind alter und neuer Kammweg identisch. Der alte, nicht mehr als solcher markierte Kammweg, zweigt hier ab und führt durch den Ort weiter in Richtung Grundmühle und Dittersbach (tschechisch: Jetřichovice). Wir folgten jedoch dem neuen, durchgehend mit dem historischen blauen Kammzeichen markierten Weg über den Rosenkamm in Richtung Belvedere.
Die Gaststätte ist leider nur noch für Hausgäste und Gruppen nach Voranmeldung geöffnet. Aber der Imbiss auf der Terasse lädt zu einer kurzen Einkehr mit Glühwein, Grog, diversen anderen Getränken und original böhmischer Schnellkost ein. Solchermaßen gestärkt stiegen wir auf einem ziemlich steinigen Serpentinenweg ab ins Elbtal und nahmen die letzten knapp 5 km bis zum Tagesziel in Angriff. Dank der konditionell ausgeglichenen und gut harmonierenden Gruppe erreichten wir ohne Hast und Hektik die geplante S-Bahn in Schöna, bevor es dunkel wurde. Auf der Rückfahrt nach Dresden wurde die Tour ausgewertet und der Wunsch nach weiteren derartigen Touren geäußert.
Auch die schönste Wanderreise ist irgendwann vorbei. Das muss auch Petrus nahe gegangen sein, denn er ließ am Abreisetag bittere Tränen regnen. 13 Tage Sonnenschein und ein Tag Regen sind trotzdem eine gute Wetterbilanz für eine Wanderreise im Iser- und Riesengebirge. Und weil das Wort Bilanz gerade fiel, hier noch etwas Zahlensalat:
Wir sind an 13 von 14 Tagen gewandert.
Damit haben wir insgesamt 74:11 Std. verbracht.
Zurückgelegt wurden dabei 253 km und 6.390 Höhenmeter.
Und so sieht das grafisch aus:
Fazit: Das Gesamterlebnis war grandios, die Erwartungen wurden weit übertroffen. Insbesondere die grenzüberschreitenden Kammüberquerungen und -touren haben uns fasziniert und verfügen über viel Potential für weitere Wanderreisen. Gern mit Kleingruppen von mindestens 5 bis maximal 15 Personen und in Kooperation mit Wanderreiseveranstaltern – Kontakt siehe Impressum.
Der letzte Wandertag sollte noch einmal ein bleibendes Erlebnis sein. Das Wetter versprach, prächtig zu werden: viel Sonne, leichter Wind und gute Fernsicht. Diesmal wanderten wir von der ehemaligen Katzensteinbaude in Jakobstal/Jakuszyce durch das Hochmoor zum Reifträger, zur Elbquelle und dann talwärts zu Rübezahls Frühstücksplatz und zum Mummelfall. Start der Tour war auf polnischer Seite an der Bahnstation Polana Jakuczycka/Jakobstal. Am alten Forsthaus bogen wir ab und begaben uns ins vorbildlich ausgeschilderte Natura-2000-Gebiet, das im Hochmoorbereich in den polnischen Riesengebirgs- Nationalpark übergeht. Der Aufstieg bis zur Alten Schlesischen Baude dauert bei Genusstempo etwas weniger als 2 Stunden. Dort ist dann Pause angesagt. Der Blick auf Schreiberhau und den Hohen Iserkamm ist immer wieder ein Erlebnis, erst recht mit einem gut gekühlten Getränk in der Hand. Den weiteren Aufstieg in Richtung Reifträger variierten wir, indem wir den auch diesmal von zahlreichen Wanderern angesteuerten Gipfel umgingen. Menschenmassen gucken war nicht unser Ziel. Dafür begaben wir uns bis zur Ceska Budka auf den historischen Kammweg, heute als Weg der tschechisch-polnischen Freundschaft und neuerdings auch als Teil der Via Czechia gewidmet. Wege zur Freundschaft sind immer gut.
An der symbolischen Elbquelle stellten wir fest, dass sie immer noch trocken lag. Kein Wunder: in den zwei Wanderwochen hatte es nicht einen Tropfen geregnet. Am Abzweig „Zu den Vier Herren“ verließen wir zum vorläufig letzten Mal den Riesengebirgskamm und stiegen den sehr gut angelegten Weg zu Rübezahls Frühstücksplatz ab. Der Rest war Mummeltal vom Feinsten und ein Abschlussessen in Harrachov. Morgen geht es nach Hause.
Fazit: Diese Tour, eine der abwechslungsreichsten und längsten, fasziniert uns am Meisten. Sie bietet alles, was das Riesengebirge so einzigartig macht.
Und noch ein Ausblick auf Tag 14, den Abreisetag: Da wird es ein wenig Zahlensalat geben.
Tourenangebote ohne eigene Vortour sollte man vermeiden. Es genügt nicht, die Tour am PC zu planen und zu hoffen, dass schon alles gut gehen wird. Denn erstens kommt es manchmal anders und zweitens als man denkt. Doch der Reihe nach:
Die Anreise ab Dresden mit der S1 bis Königstein funktionierte reibungslos. Ab Königstein ging es weiter mit dem Wanderbus bis zum Schneeberger Kreuz, einer Haltestelle mitten im Wald. Hier beginnt die eigentliche Tour. In knapp 2 Stunden schafft man es auf den höchsten Berg des Elbsandsteingebirges, den Hohen Schneeberg/Děčínský Sněžník (723 m ü. N.N.).
Das Wetter war ideal, die Fernsicht gut wie selten (sichtbare Kammlage des Isergebirges in ca. 100 km Entfernung!) und das Erfrischungsgetränk verdient. Von da an ging es über 500 Höhenmeter und 12 km (fast) nur noch talwärts. Davon sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn der Weg ist größtenteils mit unebenen Sandsteinen gepflastert und erfordert höchste Aufmerksamkeit! Kurz vor dem Tagesziel folgte noch eine kleine Einlage durch den Waldpark zur Schäferwand und schließlich zum Nationalparkbahnhof Tetschen/Děčín.
Da die Geh- und Pausenzeit reichlich bemessen war, führte ein kulinarischer Abstecher in die Brauerei Bodenbach. Diese Lokalität ist immer wieder einen Besuch wert: hausgebrautes Bier und gute Küche – beides lecker und preiswert!
Auf dem abschließenden Weg zum Bahnhof war noch nicht zu ahnen, was der Tag für eine Schlusseinlage bereithielt. Schon in der Nationalparkbahn U28 sitzend teilte der tschechische Zugbegleiter mit, dass die Strecke zwischen Děčín und deutscher Grenze wegen eines Unfalls gesperrt sei und man nur bis Dolní Žleb/Niedergrund fahre. Daraus ergab sich ein finaler Fußmarsch von ca. 6 km auf dem Elberadweg und eine ungewisse Wartezeit in Schöna. Aus der mit ca. 19 km geplanten Strecke wurden am Ende knapp 25 km.
Merke: Man sollte immer genügend Reserven haben! Trotz Schlussüberraschung: diese Tour ist unbedingt zu empfehlen!
Dieser Beitrag knüpft an den Beitrag vom 05.01.2024 an. Darin ging es um die Historie des alten böhmischen Kammweges und wie daraus die Idee für das Wanderprojekt kammtouren.eu entstand.
Jetzt machen wir einen Zeitensprung.
Der alte Kammweg war zwar fast 70 Jahre unsichtbar, aber völlig verschwunden war er nie. Im Riesengebirge gab es ihn nach 1945 auf dem traditionellen Verlauf als „Weg der tschechisch-polnischen Freundschaft“. Diese Freundschaft bezog nicht unbedingt wandernde DDR- Bürger ein. Wer z.B. die Schneekoppe von der tschechoslowakischen Seite kommend besteigen und an der Schlesischen Baude auf die polnische Seite wechseln wollte, wurde nicht selten von Grenzsoldaten daran gehindert. Tschechen und Slowaken durften, was DDR- Deutschen verwehrt blieb. Das ist Geschichte; heute interessiert sich niemand mehr für den Grenzverlauf. Europa lebt auch im Riesengebirge. Umfangreich zusammengefasst ist das inzwischen tschechisch-polnische Projekt auf der Webseite Hrebrenovka. In sehr informativen Beiträgen und Youtube- Videos werden Abschnitte des Kammweges und der Riesengebirgslandschaft in den Regionen Reichenberg/ Liberec, Königsgrätz/ Hradec Králové, Pardubitz/ Pardubice und Olmütz/ Olomouc bis zum Altvater/ Praděd und auf der niederschlesischen Seite in Polen vorgestellt. Das Projekt „Tschechisch-Polnische Hřebenovka – Östlicher Teil“ Reg. Nr. CZ.11.2.45/0.0/0.0/16_025/0001254 wurde im Rahmen des grenzüberschreitenden Kooperationsprogramms Interreg VA Tschechische Republik – Polen 2014 – 2020 umgesetzt.
Der westliche Teil des alten böhmischen Kammweges befindet sich überwiegend auf dem Gebiet der Aussiger Region/ Ústecký kraj. Er führt von Ost nach West – oder in der Gegenrichtung – durch das Isergebirge/ Jizerské hory, das Lausitzer Gebirge/ Lužické hory, die Böhmische Schweiz/ České Švýcarsko und das Erzgebirge/ Krušnohoří. Zahlreiche Abschnitte sind neu markiert und teilweise umverlegt worden. Der Streckenverlauf im Böhmischen Erzgebirge soll laut Klub Tschechischer Touristen/ Klub českých turistů, kurz KČT, im Verlaufe des Jahres 2024 vollständig fertiggestellt und mit dem traditionellen blauen Kammwegzeichen markiert sein.
Wir sind neugierig auf das Ergebnis und entschlossen, ein tolles Wandererlebnis daraus zu machen.
Das ging ja fix! Am 1. Januar 2024 war die neue Webseite kammtouren.eu online und am 26. Januar 2024 ist das aktuelle Tourenprogramm buchbar! Möglich war das, weil der Veranstaltungskalender von Datefix schon von der Stammseite natursaxe.de genutzt wird und „nur“ um die geführten Kammtouren ergänzt werden musste. Natürlich war auch der Aufbau der Seiten, das Durchsuchen des Fotoarchivs mit ca. 15.000 digitalen Fotos und die finale Gestaltung des bewusst schlicht gehaltenen WordPress Themes mit Arbeit verbunden. Aber die ging erfreulich leicht von der Hand – oder besser: von der Tatstatur.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ab sofort ist die Anmeldung für zunächst 27 geführte KammTouren möglich. Die meisten davon führen über tschechisches Gebiet. Nordböhmen ist ein Wanderparadies direkt vor der Haustür. Außer Alpengletschern und Mittelmeer gibt es dort alles, was des Wanderers (m/w/d) Herz begehrt. Der romantische Maler Ludwig Richter soll einst seinen Studenten vorgeschwärmt haben: „Böhmen! Gehen Sie nach Böhmen! Böhmen, das ist unser Italien!“ Recht hat er, aber vor lauter Begeisterung vergaß er das paradiesische Niederschlesien zu erwähnen. Auch dort werden wir unterwegs sein.
KammTouren in Sachsen sind ebenfalls geplant, aber noch nicht buchbar. Das liegt am § 11 (4) des Sächsischen Waldgesetzes, der für organisierte Veranstaltungen im Wald eine besondere Erlaubnis des Waldbesitzers vorschreibt. Es ist eine spannende und zeitraubende Aufgabe für einen Veranstalter, alle entlang seiner geplanten Routen existierenden Waldbesitzer zu ermitteln, zu kontaktieren, mit ihnen eine Vielzahl von Erlaubnissen auszuhandeln und Gestattungsverträge zu abzuschließen. Fast überflüssig zu erwähnen, dass dieses extrem bürokratische Verfahren auch Geld kostet. Über die Gesetzeshürde konnten wir in 2024 bisher nicht springen und rechtswidrig handeln wollen wir nicht. Deshalb wird es wohl noch ein Weilchen dauern, bis auch sächsische KammTouren buchbar sind. Aber es besteht Hoffnung: Wir haben uns für das neue „Lizenzprogramm für Naturveranstaltungen im Wald“ des Staatsbetriebes Sachsenforst beworben und hoffen, dass der Vertrag bis zum Beginn der Sommersaison abgeschlossen werden kann. Das Glas ist vielleicht inzwischen eher halbvoll, als halbleer.
Gestern war so ein Tag, an dem der Hohe Schneeberg/ Děčínský Sněžník seinem Namen alle Ehre machte. Strahlend blauer Himmel, leichter Frost und Pulverschnee. Bei einer derartigen Wetterlage liegt die Vermutung nahe, dass der Berg auch mit guten Fernsichten punkten kann. Und genau so war es, wie die Bilder belegen. 360-Grad- Rundumblicke von Dresden über das Erzgebirge, die sanften Hügel und Kegelberge des Böhmischen Mittelgebirges, die Sandsteinfelsen und -riffe der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, die Lausitzer Kegelberge bis hin zu Kleis/ Klíč und Jeschken/ Ještěd bei Reichenberg/ Liberec. Gut zu erkennen waren auch der Sankt Georgsberg/ Berg Říp, Heiliger Berg der Tschechen ca. 35 km vor Prag, der Geltschberg/ Sedlo am Übergang vom Böhmischen Mittelgebirge zur Daubaer Schweiz/ Kokořínsko und – etwas weniger gut – die Bösige/ Bezdězy unweit von Doksy/ Hirschberg am See. Soviel Panorama mit klarer Fernsicht über 100 km in fast jede Himmelsrichtung gibt es auch auf dem Hohen Schneeberg selten!
Erwähnenswert ist der Berg u.a. auch deshalb, weil über ihn einst von Tissa/ Tisa kommend eine Etappe des legendären böhmischen Kammweges nach Tetschen- Bodenbach/ Děčín- Podmokly verlief.
Erfreut konnten wir feststellen, dass das historische blaue Kammzeichen auch in dieser Region wieder manchen Wegweiser ziert. Wir waren gestern auf einem Teilstück des alten Kammweges unterwegs! Für die Sommersaison sind schon mehrere Etappen und Varianten des böhmischen Kammweges geplant. Es ist sehr lohnend, diese herrlichen Landschaften per pedes zu durchstreifen, am besten auf geführten Touren in kleinen Teams mit Gleichgesinnten!
Dass Kammwege immer entlang der Kammlinie verlaufen müssen, ist nicht in Stein gemeißelt. Zwar ließen sich die Initiatoren des alten Kammweges davon leiten, dass es aussichtsreiche Wege mit weiten Blicken über die durchwanderten und benachbarten Landschaften sein sollten, aber es gibt nun mal nicht überall den „einen, einzigen Kamm“. Denn der verläuft in den sächsisch-böhmisch-schlesischen Grenzgebirgen fast ausschließlich auf der böhmischen Seite des Gebirges. Dennoch hat auch Sachsen sogenannte Kammwege. Der längste ist der „Kammweg Erzgebirge-Vogtland“. Er führt über ca. 285 km von Altenberg im Osterzgebirge nach Blankenstein in Thüringen und ist ein Produkt des Tourismusverbandes Erzgebirge e.V. und weiterer touristischer Akteure. Obwohl die Route meist kammfern verläuft, bietet der Weg viele Möglichkeiten, das Erzgebirge intensiv zu erleben. Und für kammtouren.eu besonders interessant: Es gibt nahezu unendlich viele Vernetzungs- und Kombinationsmöglichkeiten mit dem böhmischen (tschechischen) Teil des Erzgebirges. Erst das macht die grenzüberschreitende Erzgebirgsregion für uns zu einem echten Ziel.
Erlebnisreich ist der Kammweg auch im Zittauer Gebirge. Er verläuft im Bereich Lückendorf ein Stück weit auf der traditionellen Route des alten böhmischen Kammweges. Und auch hier sind es die grenzüberschreitenden Möglichkeiten, die diese Route so anziehend machen. Namen wie „Sudetenblick“ deuten an, was dort für großartige Landschaftspanoramen zu erwarten sind.
Grenzüberschreitende Wandererlebnisse bietet auch der Oberlausitzer Bergweg. Obwohl kein Teil des historischen böhmischen Kammweges steht er diesem in puncto Abwechslung in nichts nach. Der Weg schlängelt sich über Berg und Tal immer entlang der sächsisch-böhmischen Grenze durch das Oberlausitzer Bergland und ist längst mehr als nur ein Geheimtipp. Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch entlang dieses Bergweges nahezu unendlich viele grenzüberschreitende Wege und Pfade in den böhmischen Teil des Lausitzer Gebirges begehbar sind. Darüber wird noch zu berichten sein.
Und weil wir gerade in der Lausitz sind: dort gibt es noch einen weiteren, den Nördlichen Kammweg. Er führt vom Keulenberg bei Pulsnitz durch das Westlausitzer Hügel- und Bergland nördlich von Dresden bis zur Landeskrone bei Görlitz. Begründet wurde der Nördliche Kammweg 1911 und ist heute im zeitgeistigen Massentourismus weitgehend unbekannt. Vielleicht, weil nicht viel Werbung dafür gemacht wird. Schön und erlebnisreich ist er trotzdem und lockt Wanderer (m/w/d) mit stillen Landschaften abseits der Touristenströme. Also genau das Richtige für kammtouren.eu und kleine, geführte Gruppen.
Alle im Beitrag genannten Wandergebiete sind von Dresden aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Auch Unterwegszustiege entlang der Fahrtstrecken sind in Absprache mit dem Tourguide kein Problem.
Geführte Kammtouren sind bereits geplant und werden hoffentlich bald das Tourenprogramm von kammtouren.eu bereichern. Diverse Abschnitte harren jedoch noch der einen oder anderen Vortour, sobald die Wetter- und Wegeverhältnisse es erlauben. Und dann wäre da noch das Kleingedruckte, sprich: die leidigen – weil bürokratischen und kostenpflichtigen – Gestattungsverträge mit Flächenbesitzern. Formlos beantragt ist es, das Ergebnis liegt jedoch noch nicht vor. Sobald die vertragliche Pflicht erfüllt ist, kann es losgehen mit geführten KammTouren in Sachsens Bergen. Hoffentlich bald in 2024!
Was für ein herrlicher Tag, dieser gestrige Dienstag! Strahlend blauer Himmel, knackiger Frost, Sonne pur und Fernsicht vom Milleschauer/Milešovka im Böhmischen Mittelgebirge bis zum Jeschken/Ještěd und zum schneebedeckten Kamm des Isergebirges (tschechisch: Jizerské hory, polnisch: Góry Izerskie)! All diese und weitere Bergziele locken unwiderstehlich und sind Bestandteile des Tourenprogrammes 2024!
Das Einzige was fehlte, war frischer Neuschnee! Für eine Schneeschuhtour reichte es also nicht, aber für eine Winterwanderung waren die Bedingungen optimal. Die Route folgte ab Cinovec zunächst dem Verlauf des alten böhmischen Kammweges, zweigte jedoch nach einigen Kilometern ab und wurde als nahezu vollständige Umrundung des Ortes fortgesetzt. Die Waldwege in Richtung Mückenberg waren überwiegend gut begehbar.
An einigen Stellen präsentierten sie sich jedoch flächig mit Eis überzogen, geschuldet dem Tauwetter nach Weihnachten und nachfolgenden, strengen Nachtfrösten. Diese Stellen sollten unbedingt gemieden und umgangen werden. Tipp: Grödel und Stöcke nicht vergessen! Dennoch: ein zauberhaftes Wintermärchen! Und das Beste: nur eine knappe Stunde vom Schreibtisch entfernt!
Diese Tour diente der Prüfung des Wegezustandes unter winterlichen Bedingungen. Prüfung bestanden! Ihre detaillierte Beschreibung war und ist hier nicht beabsichtigt.