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Erinnerungen an zwei Wanderwochen im Riesen- und im Isergebirge 2024, Tag 5: Alte Schlesische Baude & Elbquelle

Weil es so schön war, sollte die Kammüberquerung von Szklarsa Poreba/Schreiberhau nach Harrachov/Harrachsdorf wieder mit einer Bahnfahrt beginnen. Auf die Minute pünktlich startete der Zug der Ceske Drahy nach Skzarska Poreba Gorna und die Fahrt war eine super Einstimmung auf die kommende Tour. Rund 700 Höhenmeter waren im Auf- und Abstieg zu bewältigen und der Aufstieg kam uns endlos vor. Es war heiß und schwül und erst auf dem Kamm bewegten sich die Temperaturen einigermaßen im Wohlfühlbereich. Hinzu kam der erneute Weg durch das baustellengeplagte Szklarska Poreba/Schreiberhau bis zum Einstieg in den Bergweg an der Ameisenbank. Dann aber wurde es eine richtig schöne Bergtour, nur kurz unterbrochen von der unschönen Ticketpflicht für den polnischen Nationalpark. 5 Zloty pro Person (= ca. 1,20 €), ein eher symbolischer Preis, waren zu entrichten. Zahlbar in polnischer Währung oder per Karte. Man ist also gut beraten, sich in Schreiberhau am Bankautomaten einen Handbetrag in Zloty abzuheben oder eine Bezahlkarte mitzunehmen. Euro oder tschechische Kronen werden nicht akzeptiert; eine polnische Eigenheit. Auf der tschechischen Seite der Grenze gibt es keine Eintrittsgebühren und man akzeptiert auf den meisten Bauden die polnische und die gemeinsame europäische Währung. Allerdings meist zu einem für den Anbieter sehr vorteilhaften Umrechnungskurs. Sozusagen Trinkgeld inklusive.

Nach etwa anderthalb Stunden war die Alte Schlesische Baude erreicht. Eine Pause mit gut gekühlten Erfrischungsgetränken und kostenloser Panoramaaussicht über den niederschlesischen Gebirgsteil und das Hirschberger Tal sollte man sich nicht entgehen lassen, auch wenn die Preise auf polnischen Bauden deutschen Gaststättenpreisen immer näher kommen. Die letzten Meter im Aufstieg zur Elbwiese erforderten nochmal etwas Motivation, aber dann wurde es einfach nur noch schön und aussichtsreich. Auf dem Weg zur ausgetrockneten Elbquelle fielen uns die vielen abgestorbenen Latschenkiefern auf. Das war bei unserer Tour im vergangenen Jahr noch nicht der Fall. Offensichtlich leiden viele Pflanzen auf der Elbwiese unter dem Mangel an Regen und der starken Verdunstung infolge langanhaltender Hitzeperioden. Die damit verbundene erhöhte Waldbrandgefahr treibt auch die tschechische Nationalparkverwaltung um. Auf dem Abstieg zur Wosseckerbaude begegneten wir einer gemeinsamen Streife von Nationalparkrangern und tschechischer Polizei. Das kennen wir aus der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz. Im Riesengebirgs- Nationalpark haben wir es erstmals erlebt.

Immer wieder schön und erholsam ist auch der gemächliche Abstieg von der Wosseckerbaude vorbei an Rübezahls Frühstücksplatz und entlang der Mumlava/Mummel mit ihrem bernsteinfarbenen, kristallklaren Wasser, das zum Baden einlädt.

Fazit: Eine erlebnisreiche Tour, anstrengend im Aufstieg, zum Seelebaumeln geeignet auf der Kammhöhe und zum Genießen im Abstieg!

Hier sind einige Schnappschüsse: https://photos.app.goo.gl/Dk8oHhK3KnM5WvrP7

und hier ist ein Überblick über die Tour:

Erinnerungen an zwei Wanderwochen im Riesen- und im Isergebirge 2024, Tag 4:  ‎Szklarska Poręba & Zackelfall

Der Wunsch nach einem Besuch in Szklarska Poreba/Schreiberhau auf der niederschlesischen Seite des Riesengebirges bestand schon länger, wurde aber immer wieder verworfen. Diesmal sollte es jedoch klappen. Die Zugverbindung von Harrachov/Harrachsdorf nach Szklarska Poreba/Schreiberhau ist ideal geeignet, schnell und preiswert. Die Fahrzeit beträgt ca. 25 Minuten und der Preis pro Person 60 Tschechische Kronen (= ca. 2,40 EUR). Die Züge sind auf die Minute pünktlich und die Schaffner von erlesener Freundlichkeit. Fahrkartenkauf im Zug ist eine Selbstverständlichkeit und wenn man Wert darauf legt, erhält man die Fahrkarte auch zum Tarif 65+ für einen reduzierten Preis. Die Deutsche Bahn sollte ihre Führungskräfte und Zugbegleiter zum Praktikum bei der Tschechischen Bahn delegieren.

In Szklarska Poreba/Schreiberhau angekommen, stehen für weiterreisende Fahrgäste schon der Regionalzug der Niederschlesischen Eisenbahn nach Wroclaw/Breslau und der Schnellzug nach Warzawa/Warschau bereit. Auch auf polnischer Seite sind alle Züge sauber, pünktlich und der Ablauf ist wohlorganisiert. Beeindruckend!

Auf dem Weg zum Zackelfall müssen wir innerorts mehrere Baustellen passieren. Es geht eng und laut zu und über den Arbeitsschutz schweigt des Chronisten Höflichkeit. Unterwegs gewinnen wir zunehmend den Eindruck, Teil einer Prozession zu sein. Hunderte, Tausende scheinen das gleiche Ziel „Zackelfall“ zu haben. Am Eingang zum Kassenhäuschen hat sich schon eine ellenlange Warteschlange gebildet. Wir beschließen, auf den kostenpflichtigen Eintritt zu verzichten und fotografieren den Zackelfall von oben durch ein Absperrgitter. Während der folgenden Pause in einer urigen Hütte fällt ein altes Radio auf: produziert im Sachsenwerk Dresden-Niedersedlitz – vermutlich ein Beutestück aus der Zeit der Vertreibung. Für den Rückweg zum Bahnhof wählen wir bewusst eine andere, menschenarme Route durch den polnischen Riesengebirgsnationalpark. Ein Nationalpark sollte kein Rummelplatz sein!

Fazit: Szklarska Poreba/Schreiberhau, wir kommen wieder! Aber definitiv nicht zum Zackelfall!

Hier ist eine Übersichtskarte des Ortes:

und hier sind einige Fotos der Tour: https://photos.app.goo.gl/tgcRVmix2J8SWYRb6 .

Erinnerungen an zwei Wanderwochen im Riesen- und im Isergebirge 2024, Tag 3: Orle & Jizerka

Am 16.07.2024 sollte es auf Abschnitte des Kammweges und des Nordweges der Via Czechia ins Isergebirge gehen. Das ist von Harrachov Neuwelt aus fußläufig ohne weiteres möglich. Wir wollten jedoch zunächst die Busverbindung bis zum Bahnhof testen. Die funktioniert prima und ist perfekt auf die Ankunft der Züge aus Liberec/Reichenberg bzw. Szkarska Poreba/Schreiberhau abgestimmt. Man kann hier guten Gewissens die Uhr nach Bus und Bahn stellen. Direkt am Gleis in Richtung Liberec/Reichenberg beginnt der gut markierte Wander- und Radweg nach Orle/Karlstal. Die Wegequalität ist jedoch sehr unterschiedlich. Anfangs gut zu begehen, wird er später aufgrund des unebenen, steinigen Untergrundes zu einer Zumutung für Wanderer und Radfahrer (Wie immer sind Menschen jederlei Geschlechts und Identität gleichberechtigt gemeint: m/w/d!). An der Einmündung in den von Jakuczyce/Jakobstal nach Orle/Karlstal führenden Weg ändert sich der Belag von steinig zu asphaltiert. Es gibt angenehmere Wege im Isergebirge.

In Orle/Karlstal ist eine Rast im markanten Gasthaus angesagt. Im Inneren des Gebäudes wird die wechselvolle Geschichte des einstigen Glasbläserortes dokumentiert: interessant und sehenswert! Von Orle/Karlstal geht es zunächst weiter in Richtung Berg Granicznik und entlang der vor sich hin mäandernden Iser bis zur Karlsbrücke (Nicht zu verwechseln mit der Moldauüberquerung gleichen Namens in Prag!), wo wir von der polnischen wieder auf die tschechische Seite des Gebirges wechseln. Dem sanft ansteigenden Weg folgen wir bis zur Streusiedlung Jizerka/ Klein Iser, früher: Wilhelmshöhe, wo wir unsere Mittagspause im vorzüglich restaurierten Herrenhaus/Pansky Dum einlegen. Nach der Mittagspause statten wir der ehemalige Dorfschule einen Besuch ab. Sie wird heute als „Museum des Isergebirges“ genutzt und verdeutlicht anschaulich die wechselvolle Geschichte dieses besonderen Ortes. Jizerka/Klein Iser hat es uns angetan und wir sollten nicht zum letzten Mal dort sein.

Der wenig spektakuläre Rückweg zum Bahnhof Harrachov bietet ausreichend Zeit, das Erlebte zu verarbeiten und gedanklich die nächste Tour vorzubereiten, die uns einige Tage später auf anderen Wegen erneut nach Jizerka/Klein Iser führen soll. Fazit: Das Isergebirge hat seinen ganz eigenen Charakter und Charme und bietet ein interessantes Kontrasterlebnis zum benachbarten Riesengebirge!

Hier sind einige Schnappschüsse: https://photos.app.goo.gl/Yb7VYtPKBsxwARcx6

und hier ist ein Überblick über die Tour:

Erinnerungen an zwei Wanderwochen im Riesen- und im Isergebirge 2024, Tag 2: Alter Wossecker Weg

Nach dem Ortsrundgang am Ankunftstag mit Erkundung von Einkaufsmöglichkeiten, touristischen Fahrplänen, Bankautomaten und empfehlenswerten Restaurants (Dabei halfen unsere freundlichen Gastgeber mit Spezialtipps!) begann die eigentliche Wanderreise am 2. Tag mit einer schon traditionellen Tour: Durch das Mummeltal und auf dem alten Wossecker Weg zur Wossecker Baude und weiter zum Reifträger. Der alte Wossecker Weg ist sowohl in aktuellen tschechischen als auch in historischen deutschen Wanderkarten des ehemaligen Riesengebirgsvereins ausgewiesen. Begangen werden darf er allerdings nur noch im unteren Teil bis zur Querung der Radtrasse. Der obere, viel wildere Teil befindet sich in den Zonen 1 und 2 des Nationalparks, ist nicht mehr markiert und darf nicht mehr betreten werden. Schade, aber wir respektieren das zum Schutz der einzigartigen Riesengebirgsnatur. Der Umweg auf der Radtrasse führte uns zum deutlich weniger attraktiven Normalaufstieg und schließlich zur verdienten Pause an der Wossecker Hütte. Dort wird z.Z. angebaut und das Dach repariert. Weiter ging es schließlich auf markiertem Weg zum Reifträger/Szrenica mit seiner aus nahezu allen Himmelsrichtungen sichtbaren Baude im niederschlesischen (polnischen) Teil des Gebirges. Seitdem eine Seilbahn auf polnischer Seite Menschen auf den Berg transportiert, ist diese Baude permanent überfüllt. Wir haben sie deshalb auch diesmal wieder gemieden. Auf dem Rückweg kehrten wir dafür am Imbiss bei Rübezahls Frühstücksplatz ein und genossen gut gekühlte Hopfenkaltschale aus der Rübezahlbrauerei Trutnov/Trautenau (Pivovar Krakonoš), bevor wir die letzten 6 km bis zu unserem Quartier unter die Füße nahmen. Fazit: eine immer wieder lohnenswerte Eingehtour!

Hier ist ein Überblick über die Tour:

und hier sind einige Schnappschüsse: https://photos.app.goo.gl/N9cEcjtHUSKTKWUD6

(Fortsetzung folgt!)

Erinnerungen an zwei Wanderwochen im Riesen- und im Isergebirge 2024, Tag 1: Ankunft in Harrachov

Es lockt immer wieder, das Riesengebirge! Nachdem wir in den vergangenen Jahren mehrmals im Ostriesengebirge zwischen Sněžka/Schneekoppe und Žacléř/Schatzlar, im zentralen Teil um Špindlerův Mlýn/Spindlermühle und im westlichen Bereich um Rokytnice nad Jizerou/Rochlitz an der Iser unterwegs waren, entschieden wir uns diesmal für Harrachov/Harrachsdorf als Standquartier. Der Ort ist von Dresden aus gut mit dem Zug via Liberec/Reichenberg zu erreichen, bietet genügend Quartiere für jeden Geldbeutel und Geschmack und verfügt über sehr gute innertschechische und grenzüberschreitende Verkehrsanbindungen für Wanderungen im böhmischen und schlesischen Iser- und Riesengebirge. Und genau darum ging es uns: Kammtouren grenzüberschreitend in Polen und Tschechien, ohne lange Anfahrten und möglichst vom Standquartier aus.

Innerhalb der zwei Wanderwochen absolvierten wir 12 Tagestouren zwischen 18 und 23 km Länge und 2 „Ruhetage“ mit Kurztouren unter 15 km Länge. Das Wetter war stabil und hochsommerlich. Von Regen blieben wir verschont und zum Glück auch von Gewittern. Wir hatten ein Topquartier mit ebenerdiger Terasse, Frühstück an die Tür und sehr gastfreundlichen Pensionsbetreibern. Als Zugabe an heißen Tagen gab es direkt am Grundstück Abkühlung im kristallklaren Wasser des kleinen Flüßchens Kamenice, das wenige hundert Meter talwärts in die Iser mündete. Alles in allen fanden wir ideale Rahmenbedingungen für unser Wanderprojekt vor. Darüber soll hier in loser Folge berichtet werden.

Hier sind einige fotografische Impressionen vom Anreisetag: https://photos.app.goo.gl/prf2VhRWg5pSzsye7 .

(Fortsetzung folgt!)

Tourencheck für die KammTour von Zinnwald-Georgenfeld über Moldava nach Holzhau

An heißen Tagen sucht man sich schattige Routen oder geht ins Freibad. Die Entscheidung fiel diesmal zugunsten einer schattigen Route aus. Startort war Zinnwald-Georgenfeld, das mit dem Bus 398 von Dresden aus in etwa einer Stunde umstiegsfrei zu erreichen ist.

Der Weg führt vorbei an der Exulantenkirche, dem Georgenfelder Hochmoor und blühenden Bergwiesen in kühlere Gefilde entlang des Holperbaches, bevor er in Rehefeld-Zaunhaus auf die böhmische Seite wechselt. In Moldava/Moldau bestand die Möglichkeit zu einer kurzen Rast im Schatten und zum Einkauf gekühlter Getränke. Anschließend führt der Weg auf dem alten Bahndamm der Freiberg-Brüxer Bahn über ca. 8 km bis zum Bahnhof Holzhau. Auf Teilen des Weges läuft es sich unangenehm, da er auf dem Schotterbett der ehemaligen Bahn verläuft. Da kommt die Rast am Skibahnhof in Neurehefeld zur rechten Zeit, um die malträtierten Füße zu beruhigen.

Kleine Anmerkung zum Streckenabschnitt Moldava-Holzhau: Nach 1945 wurden die Gleise auf dem 8 km langen Abschnitt demontiert. Seitdem liegt auf deutscher Seite die Strecke brach und wird als Wanderweg bzw. Langlaufloipe genutzt. Auf tschechischer Seite besteht die Schieneninfrastruktur weiterhin bis zur Grenze und wird von der tschechischen Bahn befahren. Enthusiasten auf beiden Seiten verfolgen seit Jahren das Ziel, die Schienenlücke zwischen Holzhau und Moldava wieder zu schließen. Möge es gelingen!

Die Rückfahrt mit der kleinen, aber feinen Freiberger Eisenbahn ab Holzhau und mit der Mitteldeutschen Regiobahn ab Freiberg nach Dresden funktionierte übrigens reibungslos und auf die Minute pünktlich!

Update und Hinweis: Die bei Komoot hinterlegte Routenführung dient der Planung und ist nicht in allen Teilen identisch mit der tatsächlich gelaufenen Route. Nachnutzung auf eigenes Risiko!

Fazit: Diese Tour war weniger schweißtreibend als erwartet, dem Höhenunterschied von ca. 700- 800 Metern gegenüber dem Elbtal sei dank und ist als Sommertour an heißen Tagen geeignet. Start- und Zielort sind ab/an Dresden gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Diese Tour wird ins Programm aufgenommen.

Kommunikation ab sofort via Google Workspace

Aufmerksamen Leserinnen und Lesern wird es sicher schon aufgefallen sein, dass sich im Impressum etwas geändert hat. Als Kontakt-Adresse per E-Mail ist jetzt kammtouren(ät)natursaxe.team angegeben. Die Domain wird gehostet bei IONOS und ist verbunden mit Google Workspace.

Für Google Workspace haben wir uns nach sorgfältiger Prüfung entschieden, weil dadurch unsere Arbeit erleichtert wird. Neben der Vereinfachung administrativer Abläufe und dem Zeitgewinn hoffen wir vor allem, endlich eine Software gefunden zu haben, die zuverlässig funktioniert. Ohne limitierte Kapazitäten, nervige Frickelei und teure Supportdienstleister.

Die bisherigen E-Mail-Adressen werden weiterhin für eingehende Kommunikation genutzt, jedoch intern auf die neue Adresse umgeleitet. Für ausgehende Kommunikation nutzen wir die oben im Text angegebene neue Adresse.

Tourencheck auf der Erzgebirgs- Kammüberquerung von Holzhau in Sachsen nach Kloster Osek/Ossegg in Böhmen

Nach einer variantenreichen Solo- Vortour einige Tage zuvor stand fest: diese Tour muss ins Programm! Also wurde sie zunächst als weiterer Test für die Naturfreunde Dresden e.V. ausgeschrieben und fand in kleiner Gruppe am 8. Juni 2024 statt.

Wir starteten am Dresdner Hauptbahnhof mit Schienenersatzverkehr – der Bahnhof war wegen Bauarbeiten komplett gesperrt – nach Dresden- Plauen und von dort weiter mit der Regionalbahn R3 in Richtung Hof bis Freiberg. Dort wartete schon die kleine, aber feine Freiberger Bahn, die uns pünktlich zum Bahnhof Holzhau brachte. Die Gesamtfahrtzeit von Dresden bis Holzhau betrug akzeptable 70 Minuten. Freundliches Personal ohne Beamtenallüren, Abfahrt und Ankunft auf die Minute pünktlich – so macht Bahnfahren Spaß!

Nach dem Aufstieg nach Oberholzhau und danach auf überwiegend naturbelassenen Waldwegen und -pfaden erreichten wir am Batteleck die deutsch-tschechische Grenze.

Von nun an prägten blumenreiche Bergwiesen, sattgrüne Wälder und kleine Bäche den Weg bis Dlouha Louka/Langwiese, wo wir uns eine kleine Einkehr gönnten. Dann begann der teilweise steile Abstieg durch ein Naturreservat in Richtung Kloster Osek/Ossegg. Besonders sehenswert ist die als Nationales Naturdenkmal ausgewiesene, mehrere hundert Jahre alte Rotbuche. In ihrem Umfeld wurden schon seit sehr vielen Jahren keine Bäume mehr gefällt. Hier dürfen sie alt werden und die Natur bereichern.

Angekommen in Osek/Ossegg kam bei den Teilnehmenden der Wunsch nach einer weiteren gastronomischen Einkehr auf. Gesagt, getan! Böhmische Gastlichkeit ist schließlich allein schon eine Wanderung wert.

Die avisierte Klosterführung blieb uns aus Zeitgründen leider dieses Mal verwehrt, denn wir wollten den Zug nach Teplice/Teplitz schaffen. Das gelang ohne Hast und Eile, so dass am Ende im alten Glanz ausstrahlenden Kurbad Teplice/ Bad Teplitz noch genügend Zeit für eine Schlußeinkehr in der „Schwarzen Katze“ blieb, bevor uns der Bus 298 schließlich umstiegsfrei nach Dresden zurück brachte.

Die am häufigsten gestellte Frage der Teilnehmenden in Teplice lautete übrigens: „Wann machst Du die nächste Tour?“.

Und hier ist die Tourenzusammenfassung per Komoot:

Tourencheck auf dem Kammweg von Neustadt in Sachsen zu den Heiligen Hallen von Sebnitz

Es ist eine Route, die abseits der üblichen touristischen Massenpfade verläuft und außer dem Namen nichts mit dem alten böhmischen Kammweg zu tun hat. Dennoch findet man die Bezeichnung „Kammweg“ unterwegs mehrmals auf Wegweisern.

Doch zunächst zum Start in Neustadt in Sachsen: der Ort ist gut mit der Regionalbahn RB 71 und mit diversen Buslinien aus verschiedenen Richtungen zu erreichen. Interessante Stationen der Tour sind auf jeden Fall die Götzingerhöhe mit einer Erinnerungstafel an den wohl bedeutendsten Touristiker seiner Zeit, W.L. Götzinger, eine nahe gelegene Gaststätte gleichen Namens mit Aussichtsturm und das Götzinger- Denkmal auf dem Berg Unger – ebenfalls mit gastronomischer Versorgung.

Auf dem Weg von Neustadt zum Unger wiesen mehrmals „Kammweg“-Schilder den Weg und ja: er verdient diese Bezeichnung durchaus. Man nehme sich die Zeit und genieße die wunderbaren Aussichten auf Teile der Sächsische Schweiz und das nördliche Böhmen!

Über den Gerstenberg führt der Weg schließlich talwärts nach Dolní Poustevna (deutsch: Nieder Einsiedel) und über die nahe Grenze ins sächsische Sebnitz. Hier gibt es viele Wegevarianten, u.a. entlang des Wölmsdorfer Baches, (tschechisch: Vilémovský potok) mit munterer Biberpopulation zum Tanzplan (Tanečnice) mit seinem steinernen Aussichtsturm und der wieder geöffneten Berggaststätte. Wir entschlossen uns jedoch zum Verzicht auf den Gipfel und wählten den Wege über Hirschstein zu den Heiligen Hallen von Sebnitz, einem stadtnahen Naturschutzgebiet.

Nach ca. 20 km ließen wir die Tour am Busbahnhof Sebnitz ausklingen und genossen die Panoramafahrt zurück nach Dresden.

Fazit: Die sehr empfehlenswerte und erlebnisreiche Tour auf wenig frequentierten Wegen ist ganzjährig wanderbar und wird ins Tourenprogramm aufgenommen!

Tourencheck auf dem Kammweg vom Schneeberger Kreuz nach Děčín/Tetschen

Tourenangebote ohne eigene Vortour sollte man vermeiden. Es genügt nicht, die Tour am PC zu planen und zu hoffen, dass schon alles gut gehen wird. Denn erstens kommt es manchmal anders und zweitens als man denkt. Doch der Reihe nach:

Die Anreise ab Dresden mit der S1 bis Königstein funktionierte reibungslos. Ab Königstein ging es weiter mit dem Wanderbus bis zum Schneeberger Kreuz, einer Haltestelle mitten im Wald. Hier beginnt die eigentliche Tour. In knapp 2 Stunden schafft man es auf den höchsten Berg des Elbsandsteingebirges, den Hohen Schneeberg/Děčínský Sněžník (723 m ü. N.N.).

Das Wetter war ideal, die Fernsicht gut wie selten (sichtbare Kammlage des Isergebirges in ca. 100 km Entfernung!) und das Erfrischungsgetränk verdient. Von da an ging es über 500 Höhenmeter und 12 km (fast) nur noch talwärts. Davon sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn der Weg ist größtenteils mit unebenen Sandsteinen gepflastert und erfordert höchste Aufmerksamkeit! Kurz vor dem Tagesziel folgte noch eine kleine Einlage durch den Waldpark zur Schäferwand und schließlich zum Nationalparkbahnhof Tetschen/Děčín.

Da die Geh- und Pausenzeit reichlich bemessen war, führte ein kulinarischer Abstecher in die Brauerei Bodenbach. Diese Lokalität ist immer wieder einen Besuch wert: hausgebrautes Bier und gute Küche – beides lecker und preiswert!

Auf dem abschließenden Weg zum Bahnhof war noch nicht zu ahnen, was der Tag für eine Schlusseinlage bereithielt. Schon in der Nationalparkbahn U28 sitzend teilte der tschechische Zugbegleiter mit, dass die Strecke zwischen Děčín und deutscher Grenze wegen eines Unfalls gesperrt sei und man nur bis Dolní Žleb/Niedergrund fahre. Daraus ergab sich ein finaler Fußmarsch von ca. 6 km auf dem Elberadweg und eine ungewisse Wartezeit in Schöna. Aus der mit ca. 19 km geplanten Strecke wurden am Ende knapp 25 km.

Merke: Man sollte immer genügend Reserven haben! Trotz Schlussüberraschung: diese Tour ist unbedingt zu empfehlen!