Schlagwort: Geführte Wanderungen

Erinnerung an eine Wanderung durch die Mickenhaner Berge und das Kummergebirge

Am Tag 2 unserer Wanderwoche entschieden wir uns für eine Rundwanderung auf Abschnitten der Via Czechia südlich von Česká Lípa/Böhmisch Leipa durch die Mickenhaner Berge und das Kummergebirge. Start und Ziel war der Bahnhof nahe der Ortschaft Provodin/Mickenhan. Auf den geplanten Abstecher zur Schlafenden Jungfrau; ein markantes, einzelstehendes Felsmassiv auf grüner Wiese, mussten wir leider verzichten. Das letzte Stück des markierten Weges bis zum Berg ist für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Also folgten wir zunächst dem gelb markierten Weg durch Mickenhan, bevor wir wenig später auf grün wechselten. Der grün markierte Wanderweg ist zugleich als Radweg ausgewiesen und wird aktiv als solcher genutzt; also Vorsicht! Eine Zeit lang gehen wir entlang eines eingezäunten Areals, das bis zum Abzug der Sowjetarmee Anfang der 1990-er Jahre militärisch genutzt wurde. Heute verwaltet die Tschechische Armee das Areal als Natur- und Landschaftsschutzgebiet.

Unsere ersten beiden Etappenziele sind die Felsformation Skalní brána und die Höhle Jeskyně Psí kostel/Hundskirche – zwei verwitterte Sandsteinformationen abseits der Radroute. Hier lohnt sich mehr als nur eine kurze Fotopause!

Nach ausgiebiger Rast setzen wir die Tour bis zum blau markierten Abzweig nach Hradčany/Kummer fort. Ab hier folgen wir dem nun durchgehend blau markierten Abschnitt der Via Czechia durch abwechslungsreiche Kiefern- und später Buchenwälder in Richtung des Berges Borny und des Machasees. Einen kurzen Abstecher widmen wir der einzigen geöffneten Restauration auf dem nahen Campingareal. Die unfreundliche, mufflige Bedienung erhält von uns kein Trinkgeld und unser Aufenthalt reduziert sich auf ein kurzes Sturzbier.

Um die Rundtour rund zu machen, folgen wir bis Provodin/Mickenhan dem kombinierten Wander- und Radweg. Rechts des Weges befindet sich ein ausgedehntes Wildgatter, das ebenfalls von der Forstverwaltung der Tschechischen Armee, Division Mimon, verwaltet wird. Wohl dem, der dort Förster sein darf! Nach knapp 6 Stunden und ca. 20 km erreichen wir wieder den Bahnhof bei Provodin, der sich auf dem Gelände der Ortschaft Jestřebí/Habichtstein befindet und freuen uns über den gelungenen Wandertag.

Fazit: Eine genuss- und erlebnisreiche Tour auf – vom Radwegteil abgesehen – erstaunlich wenig frequentierten Wegen und Pfaden durch eine urwüchsige Sandstein-, Wald- und Bergwelt mit -zig kleinen und größeren Schluchten zum Entdecken und Geniessen! Das schreit förmlich nach Wiederholung und Fortsetzung!

Hier ist ein Überblick über die Tour:

Und hier sind noch einige Schnappschüsse von unterwegs:

https://nextcloud.natursaxe.cloud/index.php/apps/photos/public/peaxFEmJwZBi6acHr7vVuft6Z3Ujkit7

(Fortsetzung folgt!)

Erinnerung an eine Wanderung von Ceska Lipa/Böhmisch Leipa zum Schloß Zahradky und durch den Höllengrund/Peklo

Das Wetter für die erste Hälfte der Osterwoche versprach sonnig und trocken zu werden – also ideal für längere Touren. Zum Auftakt der Wanderwoche entschieden wir uns für eine Rundwanderung mit Start und Ziel in Ceska Lipa/Böhmisch Leipa. Das hatte den Vorteil, dass wir von der Hoteltür aus loswandern konnten, ohne lang und breit Fahrpläne zu wälzen. Die Runde über ca. 23 km führte zuerst durch Wohngebiete am südlichen Stadtrand Ceska Lipas und schließlich hinaus auf eine weitläufige Wiesen- und Offenlandschaft parallel zur Bahnstrecke in Richtung Thammühl/Stare Splavy und Hirschberg/Doksy mit Fernsicht auf das umliegende Berg- und Hügelland. In Srni passierten wir einen großen Tagebau, in dem Sand abgebaut wird. Unglaublich, welche Mengen dort lagern und wie tief die Bagger bereits vorgedrungen sind!

Nach dem Industriestandort wurde es wieder ländlicher und natürlicher. Das Gebiet um Zahradky/Neugarten ist bekannt für seine unter Naturschutz stehende Teichlandschaft. Früher wurden in den Hirnser Teichen im großen Stil Fische als Nahrung für die Fastenzeit gezüchtet, heute steht dieses bemerkenswerte Stück Kulturlandschaft weitgehend unter Naturschutz. Natura 2000 heißt die gesetzliche Grundlage, die jedes Mitgliedsland der EU verpflichtet, mindestens 20% des nationalen Terretoriums als Fauna-Flora-Habitat und/oder Vogelschutzgebiet unter Schutz zu stellen. Naturschutz und Landschaftspflege müssen kein Widerspruch sein, wenn beides intelligent gemacht und von der Bevölkerung akzeptiert wird. Darüber dachten wir während einer zünftigen Pause an der alten Hirnser Post nach. (siehe Beitragsfoto)

Vorbei an Schloß Zahradky/Neugarten, dass vor einiger Zeit ausgebrannt als Ruine zu verfallen schien und inzwischen der Karlsuniversität Prag als Standort für Sprachausbildungen dient, gelangt man in den zauberhaften Höllengrund/ Peklo.

Hier hat sich der Robitzscher Bach – Abfluß der Hirnser Teiche – tief in den Sandstein eingegraben und eine einzigartige, wilde Naturlandschaft geschaffen.

Auf ca. 5 km Länge ist der Höllengrund als Naturschutzgebiet geschützt. Die Idylle des Ortes lockt vor allem an Wochenenden zahlreiche Bewohner der umliegenden Ortschaften zu Ausflügen an. Es war allerdings das einzige mal, dass uns während der Wanderwoche Menschen in Gruppenstärke begegneten. Ansonsten ist dieses Gebiet wenig touristisch frequentiert und hervorragend zum Baumelnlassen der Seele und zum Geniessen der Natur geeignet. Das gelang ohne große Mühe und half, uns für die nächsten Tage auf ausgewählte Abschnitte der Nord-Süd-Route der Via Czechia vorzubereiten.

Hier ist ein Überblick über die Route:

Und hier gibt es noch einige, während der Tour mit dem Smartphone aufgenommene Schnappschüsse:

https://nextcloud.natursaxe.cloud/index.php/apps/photos/public/M6W6bJvsDsZiodRotXFnk22QU1ihxX5c .

(Fortsetzung folgt!)

Erinnerungen an eine Wanderwoche in der Region Česká Lípa- Machuv kraj und die Nord-Süd-Route der Via Czechia

Nachdem wir im Sommer 2024 einige Abschnitte des 1.058 km langen Nordweges der Via Czechia rund um Harrachov/Harrachsdorf absolviert hatten (siehe: https://kammtouren.eu/2024/08/04/erinnerungen-an-zwei-wanderwochen-im-riesen-und-im-isergebirge-2024-teil-1/ und folgende Beiträge), wuchs der Wunsch nach Fortsetzung des Erlebten. Dieses mal entschieden wir uns für einen Abschnitt der Nord-Süd-Route vom Schluckenauer Zipfel nach Prag. Das Böhmische Nordkap, den nördlichsten Punkt der Tschechischen Republik, hatten wir bei einer Tagestour im August 2024 (siehe: https://natursaxe.de/2024/08/05/auf-schmugglerpfaden-zum-boehmischen-nordkap/ ) bereits kennengelernt und die Route durch den Schluckenauer Zipfel in vielfältiger Form auf früheren Wanderungen.

Deshalb entschieden wir uns für den mittleren Abschnitt durch die Region Česká Lípa (deutsch: Böhmisch Leipa) und die angrenzenden Gebiete der Daubaer Schweiz, des Kummergebirges und der Bürgstein-Schwoikaer Felsenwelt. Als Standquartier wählten wir ein altes, gut geführtes Stadthotel in Česká Lípa. Der Ort ist zentral gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in fast alle Richtungen sehr gut angebunden. Hier sollten in der Osterwoche unsere 6 geplanten Touren beginnen und enden:

Einige Eindrücke vom ersten Stadtrundgang am Ankunftstag: https://nextcloud.natursaxe.cloud/index.php/apps/photos/public/Pt9pTq43O6QUSd7oXjQELjnmSil9FHsK .

(Fortsetzung folgt)

Die erste Anmeldung 2025 ist da!

Das ging ja fix: Am 1. Januar wurden die Touren zur Anmeldung freigegeben und am 7. Januar ging die erste Anmeldung für eine geführte KammTour am 30.08.2025 ein! So kann es gern weitergehen.

Veranstalter dieser Tour ist die Sektion Dresden des Deutschen Alpenvereins und ich werde sie führen. Die konditionell anspruchvolle Tour über ca. 22 km, +730/-700 Hm und eine Gehzeit von ca. 7,5 Stunden führt unter anderem zum Studenec/ Kaltenberg. Sie beginnt in Vysoka Lipa/ Hohenleipa und endet in Ceska Kamenice/ Böhmisch Kamnitz.

Zur Anmeldungen geht es hier entlang: https://www.dav-dresden.de/touren-kurse/touren/touren?view=tour&id=4177 .

Erste KammTouren 2025 sind online!

Sie sollte schon vor Weihnachten abgeschlossen sein, die Planung der KammTouren für 2025. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die grenzüberschreitende Tourenplanung ist nicht nur wegen des Fahrplanwechsels Anfang April – also mitten im folgenden Jahr – eine planerische Herausforderung, sondern auch wegen der Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau. Niemand kann zur Zeit mit Gewissheit sagen, welche Auswirkungen die Sperrung auf den ÖPNV in der Sommersaison 2025 haben wird. Deshalb sind zunächst nur die 6 KammTouren online, deren Durchführungswahrscheinlichkeit aus heutiger Sicht am höchsten ist:

Alle Touren sind anklickbar. Dann öffnet sich die Ausschreibung. Weitere KammTouren im sächsisch-böhmischen Erzgebirge und in Richtung Jeschken-, Iser- und Riesengebirge folgen, sobald die An- und Abreise mit ÖPNV seriös planbar ist.

Erinnerung an eine Kammtour auf dem altneuen Kammweg von Děčín nach Hřensko am 16.11.2024

Die Wetterprognose für Samstag war günstig: kein Regen und zeitweise sollte sich sogar die Sonne zeigen. Also gute Voraussetzungen für eine Kammtour im November. So empfanden es offenbar auch die 11 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von zwei Dresdner Alpenvereinssektionen, den Naturfreunden Dresden und eine Teilnehmerin ohne Vereinsbindung. Sie wollten gern den altneuen böhmischen Kammweg zwischen Děčín (deutsch: Tetschen) und Hřensko (deutsch: Herrnskretschen) kennenlernen und gemeinsam einen schönen Tag erleben.

Beim Treff am Dresdner Hauptbahnhof wurde schnell klar, dass es aufregend werden könnte. Die S-Bahn nach Schöna wurde mit 10 Minuten Verspätung angekündigt. Damit hätten wir die Nationalparkbahn U28 in Bad Schandau verpasst, was den Guide schon über Plan B nachdenken ließ. Zum Glück waren es nur 6 Minuten Verspätung und das tschechische Personal der U28 wartete die Ankunft der S-Bahn aus Dresden ab. Ab Děčín verlief die Tour dann reibungslos wie geplant.

Erste Station war die Kaiser-Franz-Josef- Aussicht auf dem Quaderberg (tschechisch: Kvaderberk), der sich kurz darauf die Elbwarte anschloss. Beides sind sehenswerte Aussichtspunkte, die man nicht auslassen sollte. Der weitere Weg verläuft entlang der Grenze des Nationalen Naturreservats „Elbtalcanon“ (tschechisch: Národní přírodní rezervace Kaňon Labe). In seiner gesamten Länge ist der Weg zudem identisch mit einer Etappe der Nordroute des neuen tschechischen Wanderprojektes „Via Czechia“, jedoch noch nicht als solche markiert.

Bis zum Abzweig nach Bynovec (deutsch: Binsdorf) sind alter und neuer Kammweg identisch. Der alte, nicht mehr als solcher markierte Kammweg, zweigt hier ab und führt durch den Ort weiter in Richtung Grundmühle und Dittersbach (tschechisch: Jetřichovice). Wir folgten jedoch dem neuen, durchgehend mit dem historischen blauen Kammzeichen markierten Weg über den Rosenkamm in Richtung Belvedere.

Die Gaststätte ist leider nur noch für Hausgäste und Gruppen nach Voranmeldung geöffnet. Aber der Imbiss auf der Terasse lädt zu einer kurzen Einkehr mit Glühwein, Grog, diversen anderen Getränken und original böhmischer Schnellkost ein. Solchermaßen gestärkt stiegen wir auf einem ziemlich steinigen Serpentinenweg ab ins Elbtal und nahmen die letzten knapp 5 km bis zum Tagesziel in Angriff. Dank der konditionell ausgeglichenen und gut harmonierenden Gruppe erreichten wir ohne Hast und Hektik die geplante S-Bahn in Schöna, bevor es dunkel wurde. Auf der Rückfahrt nach Dresden wurde die Tour ausgewertet und der Wunsch nach weiteren derartigen Touren geäußert.

Hier ist ein Überblick über die Tour:

Erinnerung an eine Kammtour durch den Naturpark Krušnohorská hornatina/Erzgebirgs-Bergland am 24.08.2024

Bis zu 33 Grad C kündigten die Wetterfrösche für Samstag in Dresden und im Elbtal an. Da wird selbst das Sitzen im Schatten irgendwann schweißtreibend. Also raus aus der Stadt und hinauf ins Erzgebirge! Das ist mit Bus, Bahn oder Auto in einer knappen Stunde erreicht. Auf dem Kamm ist man dann ca. 800 Meter höher als am Elbufer und das ergibt im Idealfall eine Temperaturdifferenz von bis 6 Grad C. Gedacht, gesagt, getan! Uns erwarteten angenehme 25 Grad und ein kühlender Wind aus südlichen Richtungen. Also bestes Wanderwetter!

Für diese Tour hatten wir uns den wenig bekannten Naturpark Erzgebirgs-Bergland/Krušnohorská hornatina auf der tschechischen Seite des Osterzgebirges ausgesucht. Start und Ziel war ein Waldparkplatz in der Nähe von Moldava/Moldau. Orientierungshilfe für unterwegs sollten die provisorischen Markierungen eines Weges auf den Spuren mittelalterlicher Glashütten im Erzgebirge sein. Vom Einstieg in den Weg bis zur Quelle der Freiberger Mulde funktionierte das Prinzip Hoffnung. Danach übernahm der Orientierungssinn das Kommando. In der Wanderkarte aus dem Verlag Sachsen Kartografie ist der Glashüttenweg mit dem grünen Diagonalstrich gut zu erkennen, im Gelände nicht. Macht nichts, für solche Situationen werden Wanderführer ausgebildet.

Im Kammbereich passierten wir das Quellgebiet dreier Flüsse, die in Deutschland in die Elbe münden: Freiberger Mulde, Flöha und Wilde Weißeritz. Das Gebiet zwischen Moldava/Moldau und Nove Mesto/Neustadt ist zudem Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperre Lehnmühle in Sachsen. Teilflächen der Waldgebiete und Bergwiesen sind nach tschechischem Recht als Naturdenkmale geschützt. Die Ergebnisse sind sehenswert. Wer den Zustand der Kammregion Ende der 1970-er und 1980-er Jahre erlebt hat, wird über die Waldentwicklung bis zur Gegenwart sehr erfreut sein. So sieht ein richtig schöner, vielfältiger Bergwald aus!

Besonders interessant ist die Vegetation auf, am und um den Berg Stürmer/Bouřňák. Wir wählten den Aufstieg ab Schutzgebietsgrenze „Geisterbuchen/Buky na Bouřňáku“ über den Südweg. Wild gewachsen in dem rauen Klima sind die Buchen wirklich und lassen ahnen, wie der Stürmer zu seinem Namen kam. Während des Abstieges über die Nordseite konnten wir ein anderes Gesicht des Berges kennenlernen: weite Bergwiesen und blühendes Heidekraut in großer Anzahl. Vielfalt, wie sie nur geschützte Natur hervorbringen kann, wenn man sie lässt.

Auf dem Weg nach Moldava/Moldau entdeckten wir sie dann wieder, die provisorischen Markierungen und einzelne Hinweistafeln zum Glashüttenweg. Der Abschnitt bis zum Bergbahnhof, dessen Gebäude dem finalen Verfall leider immer näher kommt, ist auch mit mehreren Hinweistafeln des neuen, grenzüberschreitenden Wanderweges zwischen Rehefeld und Moldava bestückt. Informativ gemacht und landschaftlich lohnend- man sollte ihn nicht ignorieren. Auf der Agenda unserer Tour stand er allerdings an diesem Tag nicht. Mit einer Schlusseinkehr in Moldava, kühlen Getränken und Eis ließen wir diese ebenso schöne wie erlebnisreiche Tour ausklingen. Spätestens bei der Rückkehr in die brütende Hitze Dresdens war klar, dass die kurzfristige Entscheidung für diese Tour und das Osterzgebirge richtig war. Sommerfrische vor der Haustür ist möglich, frei verfügbar und gar nicht teuer!

Hier sind einige unterwegs gemachte Schnappschüsse: https://photos.app.goo.gl/rEWEGUG4JRSBUn276

und hier ist ein Überblick über die Tour:

Erinnerungen an zwei Wanderwochen im Riesen- und im Isergebirge 2024, Tag 14: Abreise & Fazit

Auch die schönste Wanderreise ist irgendwann vorbei. Das muss auch Petrus nahe gegangen sein, denn er ließ am Abreisetag bittere Tränen regnen. 13 Tage Sonnenschein und ein Tag Regen sind trotzdem eine gute Wetterbilanz für eine Wanderreise im Iser- und Riesengebirge. Und weil das Wort Bilanz gerade fiel, hier noch etwas Zahlensalat:

  • Wir sind an 13 von 14 Tagen gewandert.
  • Damit haben wir insgesamt 74:11 Std. verbracht.
  • Zurückgelegt wurden dabei 253 km und 6.390 Höhenmeter.

Und so sieht das grafisch aus:

Fazit: Das Gesamterlebnis war grandios, die Erwartungen wurden weit übertroffen. Insbesondere die grenzüberschreitenden Kammüberquerungen und -touren haben uns fasziniert und verfügen über viel Potential für weitere Wanderreisen. Gern mit Kleingruppen von mindestens 5 bis maximal 15 Personen und in Kooperation mit Wanderreiseveranstaltern – Kontakt siehe Impressum.

Erinnerungen an zwei Wanderwochen im Riesen- und im Isergebirge 2024, Tag 13: Alter Kammweg & Via Czechia

Der letzte Wandertag sollte noch einmal ein bleibendes Erlebnis sein. Das Wetter versprach, prächtig zu werden: viel Sonne, leichter Wind und gute Fernsicht. Diesmal wanderten wir von der ehemaligen Katzensteinbaude in Jakobstal/Jakuszyce durch das Hochmoor zum Reifträger, zur Elbquelle und dann talwärts zu Rübezahls Frühstücksplatz und zum Mummelfall. Start der Tour war auf polnischer Seite an der Bahnstation Polana Jakuczycka/Jakobstal. Am alten Forsthaus bogen wir ab und begaben uns ins vorbildlich ausgeschilderte Natura-2000-Gebiet, das im Hochmoorbereich in den polnischen Riesengebirgs- Nationalpark übergeht. Der Aufstieg bis zur Alten Schlesischen Baude dauert bei Genusstempo etwas weniger als 2 Stunden. Dort ist dann Pause angesagt. Der Blick auf Schreiberhau und den Hohen Iserkamm ist immer wieder ein Erlebnis, erst recht mit einem gut gekühlten Getränk in der Hand. Den weiteren Aufstieg in Richtung Reifträger variierten wir, indem wir den auch diesmal von zahlreichen Wanderern angesteuerten Gipfel umgingen. Menschenmassen gucken war nicht unser Ziel. Dafür begaben wir uns bis zur Ceska Budka auf den historischen Kammweg, heute als Weg der tschechisch-polnischen Freundschaft und neuerdings auch als Teil der Via Czechia gewidmet. Wege zur Freundschaft sind immer gut.

An der symbolischen Elbquelle stellten wir fest, dass sie immer noch trocken lag. Kein Wunder: in den zwei Wanderwochen hatte es nicht einen Tropfen geregnet. Am Abzweig „Zu den Vier Herren“ verließen wir zum vorläufig letzten Mal den Riesengebirgskamm und stiegen den sehr gut angelegten Weg zu Rübezahls Frühstücksplatz ab. Der Rest war Mummeltal vom Feinsten und ein Abschlussessen in Harrachov. Morgen geht es nach Hause.

Fazit: Diese Tour, eine der abwechslungsreichsten und längsten, fasziniert uns am Meisten. Sie bietet alles, was das Riesengebirge so einzigartig macht.

Und noch ein Ausblick auf Tag 14, den Abreisetag: Da wird es ein wenig Zahlensalat geben.

Hier sind noch einige Schnappschüsse von der Tour am Tag 13: https://photos.app.goo.gl/NWS5oxeCESZ9amg57

und hier ist ein Überblick über die Tour:

Erinnerungen an zwei Wanderwochen im Riesen- und im Isergebirge 2024, Tag 12: Jakobstal & Hoher Iserkamm

Nach der Tour am Tag 6 hatten wir uns vorgenommen, den Hohen Iserkamm mit dem Hochstein nochmals anzusteuern, jedoch von Harrachov aus und komplett zu Fuß. Auf der Karte sah das schlimmer aus, als es war. Dank der polnisch markierten Abkürzung über die Grenze blieben wir am Ende des Tages sogar unter 20 km bei gerade einmal 440 aufsteigenden Höhenmetern. Der Abkürzungsweg war ziemlich wild, ersparte uns aber einen Teil der Holperpiste bis zum Abzweig nach Orle/Karlstal. Das ließen wir diesmal im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und nahmen den gelb markierten Weg nach Jakuszyce/Jakobstal. Vorbei am Biathlonstadion und der Bahnstation Polana Jakuszycka folgten wir dem gemeinsam genutzten Rad- und Wanderweg sanft auf den Hohen Iserkamm.

Auf dem Hochstein gab es auch bei dieser Tour eine phantastische Panoramasicht auf die schlesische Seite des Riesengebirges und das Hirschberger Tal. Die Einkehr in der Hochsteinbaude mit freundlichen polnischen Betreibern ist empfehlenswert. Hausgemachte Suppen und Gebäck sowie gut gekühlte Getränke runden das Bergerlebnis ab. Aber auch auf dem Hochstein gilt: Bezahlung nur in polnischer Währung! Uns fiel erneut auf, dass die polnischen Preise deutlich höher waren, als die auf tschechischen Bauden. Ein polnisches Flaschenbier für 15 Zloty (= ca. 3,60 €) und ein tschechisches für 18 Zloty (= ca. 4,30 €) waren nicht wirklich preiswert zu haben. Ähnlich war das Preisniveau bei nichtalkoholischen Getränken und den selbstgemachten Speisen. Viele Wanderer versorgten sich deshalb aus dem Rucksack und das ist immer die preiswerteste Lösung.

Der Abstieg zum Bahnhof Schreiberhau glich einer mittleren Völkerwanderung. Wer oben zuviel Flüssigkeit „getankt“ hatte, bekam unterwegs ein Problem. Kaum Unterholz und Lücken zwischen den einzelnen Menschengruppen. Irgendwie fand sich schließlich doch eine Lösung, weil alle das gleiche Problem hatten und tolerant in die menschenabgewandte Richtung blickten.

Fazit: Eine angenehme Tour ohne große konditionelle Herausforderungen und mit prima Panorama!

Hier sind noch einige Schnappschüsse von unterwegs: https://photos.app.goo.gl/r31hRhQYFfJUbr1t6

und hier ist ein Überblick über die Route: